Wanderausstellung Stätten jüdischer Kultur und Geschichte in den Landkreisen Diepholz und Nienburg/Weser im Kreismuseum Syke

Am Sonntag, 15. September 2013, ist die Ausstellung Stätten jüdischer Kultur und Geschichte in den Landkreisen Diepholz und Nienburg/Weser im Kreismuseum Syke, Herrlichkeit 65, 28857 Syke eröffnet worden, sie kann dort bis zum 17.11.2013 besichtigt werden.

In der Ausstellung zeugen historische Akten wie ein Personenstandsregister aus Syke, historische Fotos, ein Interview mit Sykes Ehrenbürger Edgar Deichmann und einige Alltagsobjekte vom Leben der jüdischen Minderheit. Manches war bisher noch nie in Ausstellungen zu sehen. Nach Aufrufen an die Öffentlichkeit kamen Exponate hinzu, die bisher in privatem Besitz waren: So belegen Kleiderbügel aus Geschäften jüdischer Inhaber das zeitweilige Gelingen des Miteinanders, doch gläserne Puddingschüsseln aus einer Zwangsversteigerung von Gütern emigrierter oder deportierter jüdischer Familien machen das Ende dieses Zusammenlebens beklemmend deutlich.

Ein Foto von spielenden Kindern auf den Trümmern der am 10. November 1938 im Zuge der Reichspogromnacht niedergebrannten Synagoge in Twistringen ist ein seltenes Zeugnis aus der Zeit der Verfolgung der Jüdinnen und Juden im Nationalsozialismus, die in die systematische Vernichtung im Holocaust mündete. Danach gab es zwischen Weser und Hunte, von einer kleinen, wenige Jahre existierenden Gemeinde jüdischer Überlebender des Konzentrationslagers Bergen-Belsen in Diepholz abgesehen, keine jüdischen Gemeinden mehr.

Ein umfangreiches Begleitprogramm aus Führungen, Vorträgen und anderen Veranstaltungen ergänzt die Ausstellung. Die Termine können den ausgelegten Informationen im Kreismuseum Syke oder der Tagespresse entnommen werden.

Unterstützt wird die Ausstellung, die ein Gemeinschaftsprojekt des Landschaftsverbandes Weser-Hunte e.V. mit dem Kreismuseum Syke, dem Museum Nienburg/Weser und der Bet Tfila – Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa (TU Braunschweig/ Center for Jewish Art, Hebrew University of Jerusalem) ist, von der Niedersächsischen Sparkassenstiftung, der Kreissparkasse Grafschaft Diepholz, der Kreissparkasse Syke und der Sparkasse Nienburg. Ohne deren großzügige Unterstützung wäre die Realisierung dieser Ausstellung nicht möglich gewesen.