Ausstellung „Stätten jüdischer Kultur und Geschichte“ eröffnet

Mit mehr als 100 Gästen ist im Nienburger Museum die Wanderausstellung „Stätten jüdischer Kultur und Geschichte in den Landkreisen Diepholz und Nienburg“ erstmals eröffnet worden. „Mit dieser Ausstellung setzt der Landschaftsverband Weser-Hunte e. V. sein Engagement zur Erforschung der Jüdischen Geschichte fort“, sagte der Diepholzer Landrat Cord Bockhop, Vorsitzender des Landschaftsverbandes. Besonders der Jugend solle damit Zugang zur jüdischen Kultur in der Region ermöglicht werden.

Auf dem Gebiet der heutigen Landkreise Diepholz und Nienburg/Weser gab es seit dem 17. Jahrhundert bis zur Zeit des Nationalsozialismus fast 20 jüdische Gemeinden. Mit Synagogen, Schulen, Friedhöfen und anderen Gemeindeeinrichtungen entfaltete sich ein reiches jüdisches Leben. Die Wanderausstellung geht den Zeugnissen jüdischen Lebens in den Landkreisen Diepholz und Nienburg/Weser nach und sucht nach den wenigen verbliebenen Spuren der jüdischen Gemeinden.

Gezeigt werden beispielsweise ein Holzmodell der Nienburger Synagoge, Kleiderbügel aus jüdischen Geschäften und auch Geschirr. Landrat Bockhop betonte vor allem die Bedeutung eines rund 500 Kilogramm schweren Grundsteins der ehemaligen Nienburger Synagoge. Der Stein stelle für ihn ein Symbol der Ewigkeit dar, so Bockhop.

Kurator der Ausstellung ist Dr. Ing. Ulrich Knufinke, langjähriger Mitarbeiter an der Bet Tfila-Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa. Zur Ausstellung gehört auch ein Begleitprogramm mit Führungen, Vorträgen, Workshops und Lesungen. Außerdem hat der Landschaftsverband eine Broschüre herausgegeben, in der Stätten jüdischer Kultur und Geschichte in den beiden Landkreisen vorgestellt werden.

Die Wanderausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt des Landschaftsverbands Weser-Hunte e. V. mit dem Museum Nienburg/Weser und dem Kreismuseum Syke sowie der Bet Tfila-Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa, TU Braunschweig/Hebrew University of Jerusalem. Förderer sind die Niedersächsische Sparkassenstiftung und die Sparkassen in Nienburg, Diepholz und Syke. Die Ausstellung ist vom 10. Februar bis zum 11. August im Fresenhof des Nienburger Museums zu sehen. Am 15. September wandert die Ausstellung in das Kreismuseum Syke. Weitere Informationen unter www.museum-nienburg.de .