Landschaftsverband fördert plattdeutsche Sprache.
Im Landkreis Nienburg/Weser hat in dieser Woche der erste „Schoolmesterdag“ stattgefunden. Lehrkräfte und Ehrenamtliche, die an Schulen Plattdeutsch unterrichten, waren dazu eingeladen. Initiiert wurde die Veranstaltung vom Landschaftsverband Weser-Hunte e.V. in Kooperation mit der Niedersächsischen Landesschulbehörde.
Auf dem Programm der ganztätigen Veranstaltung stand zunächst die Begrüßung durch Landrat Detlev Kohlmeier, Barbara Weissenborn als Leiterin des Veranstaltungsortes, und Christine Hieronimus, Beraterin für Niederdeutsch an der Niedersächsischen Landesschulbehörde. Detlev Kohlmeier würdigte die Veranstaltung als identitätsstiftend für die kulturelle Heimat und als gelungenen Beitrag zur Förderung der Regionalsprache Niederdeutsch im Sinne der europäischen Charta der Regional- und Minderheitensprache. Zwei Workshops standen für die Teilnehmenden zunächst auf dem Programm: „Plattdüütsch hört in Kinnermund“ mit Hans und Christa Meinen sowie ein Theaterangebot der Schauspielerin und Pädagogin Gesa Boysen. Im Anschluss daran berichtete Barbara Weissenborn über das Nienburger Schulgartenprojekt „Essen ist Heimat“, das Kindern das Gärtnern mit alten Gemüsesorten nahebringen und einen Kontrapunkt zur Fast-Food-Ernährung setzen soll. Um Spiel und Spaß ging es dem Heimatverein Haßbergen. Er stellte sein neues Memospiel in plattdeutscher Sprache vor, ein Projekt, das auch der Landschaftsverband gefördert hat. Zum Schluss gab es „Dit und dat“ über Plattdeutsch im Unterricht mit Christine Hieronimus, die darin aus ihrem Erfahrungsschatz als Fachberaterin berichtete.
Bereits im vergangen Jahr hat es mit Unterstützung des Landschaftsverbandes Weser-Hunte e.V., der Niedersächsischen Landesschulbehörde und der örtlichen Sparkasse (Kreissparkasse Syke 2014, Sparkasse Nienburg 2015) einen Schoolmesterdag im Landkreis Diepholz, in Bassum, gegeben. „Durch die Kooperation mit der Niedersächsischen Landesschulbehörde ist es gelungen, ein unterstützendes Netzwerk zu schaffen“, sagt Ingrid Decke, stellv. Geschäftsführerin des Landschaftsverbandes, Kreis Nienburg. „Schulen und Ehrenamtliche finden hier hilfreiche Unterstützung von Fachberatern und können sich verschiedenste Informationsmaterialen mit Arbeitsbögen für den Unterricht bestellen. Wir sind auf einem guten Weg.“
Die Plattdeutsche Sprache gehört seit über 15 Jahren in den Förderbereich der Regionalen Kulturförderung des Landschaftsverbandes. In diesem Rahmen gibt es als feste Größen inzwischen auch den Postkartenwettbewerb „Platt is cool“ und den Bandcontest „Plattsounds“, der ganz aktuell Mitte Oktober Einsendeschluss hat. Beide Projekte werden vom Landschaftsverband mit initiiert und tragen dazu bei, die plattdeutsche Sprache besonders auch bei jungen Menschen lebendig zu halten. Für Lehrkräfte startet kommendes Frühjahr der zweite Durchlauf einer Plattdeutsch-Fortbildung. Sie erstreckt sich über vier Schulhalbjahre mit jeweils einer Woche Unterrichtsinhalt. Die Lehrerinnen und Lehrer machen hier einen Sprachkurs, bekommen wissenschaftliche Hintergründe sowie Didaktik und Methodik für den Schulalltag vermittelt. Angeboten wird die Fortbildung vom NLQ, dem Niedersächsischen Landesinstituts für schulische Qualitätsentwicklung, in Zusammenarbeit mit der Uni Odenburg.